Charles Schine (Clive Owen) hat einen gutbezahlten Job, eine recht attraktive Frau und eine reizende Tochter, aber leider ist sein Leben längst nicht so einfach und harmonisch, wie es aussieht. Beruflich ist er in der Mitte der Karriereleiter stehen geblieben. Seine Frau ist gefühlskalt, und die Tochter leidet unter der schwersten Form von Diabetes.
Kein Wunder also, dass er in Versuchung gerät, als er eines Tages im Zug die Bekanntschaft der attraktiven und ebenfalls verheirateten Lucinda (Jennifer Aniston) macht. Eins führt zum anderen - dummerweise haben die beiden ein heruntergekommenes Motel für die Befriedigung außerehelicher Gelüste gewählt. Noch bevor es zum Schäferstündchen kommen kann, bricht ein Mann in das Motelzimmer ein, schlägt Charles zusammen und vergeht sich an Lucinda.
Als sich diese weigert, die Polizei einzuschalten, lenkt Charles ein, schließlich ist er mit ein paar Blessuren und einer gestohlenen Brieftasche weitaus glimpflicher davongekommen als sie. Als der Kriminelle sich dann aber meldet und Charles wiederholt erpresst, muss sich der milde Familienvater einer bitteren Wahrheit stellen: sein von außen gesehen so schönes Leben hat ihn zum perfekten Opfer gemacht, eine Situation, aus der er nur herauskommen kann, wenn auch er zum Täter wird.
Entgleist ist ein passender Titel für diesen Thriller, der schwach anfängt, um dann nach wenigen Minuten ganz aus der Spur zu fliegen. Clive Owen spielt den passiven Familienvater zwar mit gewisser Kompetenz, kann aber auch nicht dagegen ankämpfen, dass es sich bei seinem Charakter um einen wenig interessanten und nicht besonders intelligenten Zeitgenossen handelt, während Jennifer Aniston sich einer Rolle annimmt, die mit der aktuellen Mrs. Brad Pitt deutlich besser besetzt wäre. Zwar könnte die vorhersagbare Handlung des Films den einen oder anderen Thriller-Neuling tatsächlich noch überraschen, wer in seinem Leben aber tatsächlich nur zwei Thriller gesehen hat, muss Entgleist nicht unbedingt zur Nummer Drei machen.