The Expendables 2

Große Jungs

Das Krawallkino der 80er ist wieder da, nur lauter und dümmer

Selten hat man so viel überbezahlte schlechte Schauspieler auf einem Haufen gesehen. Ein Film der Sylvester Stallone, Dolph Lundgren, Jason Statham, Jet Li und Chuck Norris zu den Attraktionen zählt, tut gut daran, es krachen zu lassen und auf schauspielerische Einlagen weitgehend zu verzichten.

Nicht nur in dieser Hinsicht bleibt die Fortsetzung hinter dem ersten Teil zurück. Der lebte 2010 davon, ein paar alte Haudegen ins Schlachtfeld zu führen und zu beweisen, dass alternde Action-Stars noch ganz schön hinlangen können.

Für die Fortsetzung ist dieser Unterton verschwunden. Jetzt hauen die alten Herren lustvoll und vollkommen kindisch auf alles ein, was stillsteht und tun so, als müssten sie ihre Karrieren noch einmal erfinden. Die erste Szene, in der die "Expendables" in selbstgebauten Fanatasiefahrzeugen in eine Wüstenstadt eindringen und dabei eine Atmosphäre zwizschen Mad Max und Rommel verbreiten, gibt den Ton vor: Auf der Fahrzeugramme steht "Knock Knock" oder "Coming Soon", an der Seite des Wagens steht "Bad Habits". Alte Herren sind halt manchmal kindisch.

Die Regie hat Stallone diesmal Simon West überlassen, der vor vielen Jahren mal Die Tochter des Generals in den Sand setzte und in Con Air vorwiegend als Pyromane und Krawallmacher tätig war. Ständig wummert's irgendwo und wimmert irgendwer. Auf ihrem Rachefeldzug gegen Jean-Claude van Damme (den hassen ja viele...) zu Lande, zu Wasser und in der Luft ist der Film so originell wie Rambo 4, nur ist das Drehbuch dümmer. Und von all dem Geld, das Stallone damit verdient (der dritte Teil ist in Planung), sollte er sich endlich mal ein ordentliches Gebiss kaufen. Er nuschelt und zischelt sich durch diesen Film als ob er Werbung für den Gebrauch von Haftcreme machen wollte.

Alex Coutts

USA 2012 R: Simon West B: Richard Wenk, Sylvester Stallone K: Shelley Johnson D: Sylvester Stallone, Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger