Die engagierte Entwicklungshelferin Tessa (Rachel Weisz) wird im kenianischen Grenzgebiet ermordet aufgefunden. Ihr Ehemann Justin (Ralph Fiennes), ein gutmütiger Lohnempfänger der britischen Botschaft in Nairobi, will sich mit den fadenscheinigen Erklärungen der örtlichen Polizei und seiner Diplomatenfreunde nicht abfinden. Er beginnt seine eigene Recherche, stößt auf persönliche Geheimnisse seiner Frau und auf die dunklen Geschäfte eines Pharmakonzerns. Da das Vorgehen von der britischen Regierung gedeckt wird, kämpft der naive Diplomat auch bald gegen die Handlanger seiner eigenen Arbeitgeber.
Der brasilianische Regisseur Fernando Meirelles folgt der fragmentierten Dramaturgie des Roman. Rachel Weisz zeichnet die engagierte Aktivistin nicht als Heldin mit Helfersyndrom, sondern als eine integre Persönlichkeit, die für ihre Überzeugungen mit charmanter Hartnäckigkeit eintritt. Justin hingegen hinterfragt erst durch Tessas Tod seine politische Blauäugigkeit und verzweifelt schließlich an den zynischen Mechanismen der Politik.
Als indifferenter Diplomat und Hobbybotaniker macht Ralph Fiennes eine gute Figur, in den hochemotionalen Szenen gegen Ende gerät er jedoch deutlich an seine schauspielerischen Grenzen. Meirelles durchzieht seinen Politliebesthriller mit Ausfahrten in die Slumlandschaften Nairobis, die er wie schon in seinem letzten Film, dem fulminanten Ghetto-Epos City of God, in vibrierenden Bildern in Szene setzt. Erfolgreich verweigert sich der Film durch seine angeraute Ästhetik der Idyllisierung Afrikas und zeigt, dass hinter der Entwicklungshilfe oft nur ein weiteres schmutziges Geschäft mit der Armut steckt.