G-FORCE

Helden mit Fell

Meerschweinchen retten die Welt - wer sonst!?

Die Spezialeinheit wird aufgelöst werden. Ein letzter Auftrag soll dem FBI beweisen, dass diese Entscheidung falsch ist. Man beschließt, während einer Party in das Haus des großen Bösewichts Leonard Saber einzubrechen und jene Datei herunterzuladen, der glasklar zu entnehmen ist, dass er die Weltherrschaft anstrebt. Im normalen Agentenfilm wäre dieser Plot so öde, dass er lächerlich wirken würde. Hier aber besteht die Spezialeinheit aus Meerschweinchen, perfekt vom Computer animiert und mit realen Personen interagierend.

Gut trainiert und geschult, ausgerüstet mit allerlei Agentengimmicks, wie wir sie von Bond und Batman kennen, entern die drei Meerschweinchen das Haus und knacken in einer 1a-Operation den Computer und klauen die Datei.

Damit allerdings fängt der Film gerade erst an, denn das FBI zeigt sich uneinsichtig und will die "G-Force" (G = Guinea Pig) auflösen. In letzter Not retten sich die Superagenten und landen in einer Tierhandlung, wo sie zwischen anderen normalen Knuddelviechern ausgestellt werden und sofort Fluchtpläne schmieden, denn sie wissen: Der Weltuntergang beginnt in 30 Stunden - die Uhr läuft.

Das erstaunliche an Hoyt Yeatmans Kinospaß ist, dass er gleichzeitig albern und komisch ist und dabei kleine melancholische Momente lang genug ausspielt, um dem Film ein bisschen Tiefe zu geben. Yeatman, seit Star Trek - Der Film für Spezialeffekte zuständig, hat alles Geld seines Produzenten Jerry Bruckheimer in glaubwürdige Effekte gesteckt, weshalb seine drei kleinen Schweinchen nicht nur elegant durch die Luft fliegen, Saltos schlagen und sich heroische Kämpfe mit ausgeflippten Espresso-Automaten liefern - sie sind auch sonst in Gestik und Mimik perfekt animiert und dürfen Dialogszenen absolvieren, die in solchen Film nie fehlen dürfen: Ich muss jetzt gehen, die Welt retten.

Dass diese Szenen immer leicht ins Wahnsinnige spielen, ist dem Drehbuch von Cormac und Marianne Wibberley zu verdanken. Die waren bisher für mittelmäßige Krawallware zuständig ( Shaggy Dog ; Das Vermächtnis des geheimen Buches ) und legen hier ein kleines Meisterstück an Witz und Effizienz vor. Dass in solch einem Film auch der Böse nicht richtig böse sein darf, versteht sich von selbst, und selbstverständlich stirbt hier auch niemand.

Im US-Orginal sind die Stimmen der G-Force ein Zusatzspaß: Sam Rockwell, Penelope Cruz und Tracy Morgan leihen den Fellbündeln ihre Stimmen. In der deutschen Fassung muss man sich mit Sonya Kraus, Götz Otto (immerhin...) und Wigald Boning abfinden.

Victor Lachner

USA 2009 R: Hoyt Yeatman B: Cormac & Marianne Wibberly. K: Bojan Bazelli D: Bill Nighy, Will Arnett, Zach Galifianakis