GROSSE HAIE - KLEINE FISCHE


Stau im Riff

Schon wieder Unterwasser-Witze

Oscar träumt vom großen Ruhm. Doch er ist nur ein kleiner Zungenschrubber-Fisch in der Walwaschanlage des Southside Riffs und hat zudem noch große Schulden bei seinem Kugelfisch-Chef Sykes. Dessen Handlanger Ernie und Bernie sollen ihn deshalb aus dem Weg räumen.
Doch soweit kommt es nicht, denn das Geschehen wird von Haien gestört. Oscar kann entkommen, da der Hai, der ihn verfolgt hat, von einem Schiffsanker getötet wird. Schließlich gibt Oscar vor, den Hai höchstselbst getötet zu haben und avanciert auf diese Weise zum gefeierten Helden und Werbestar im Riff, den alle nur Haikiller nennen. Doch sein Erfolg währt nicht lange. Don Lino, der Boss der Hai-Mafia, schwört Rache, da der getötete Hai sein Sohn war. Jetzt kann ihm nur noch sein Freund Lenny helfen, ein Vegetarier-Hai, der dem Raubtier-Dasein den Rücken gekehrt hat.
Dreamworks gelingt es, mit witzigen Details und Anspielungen auf die reale Welt eine Großstadt für Fische auf dem Meeresgrund zu erschaffen. Auch im Riff gibt es gute und schlechte Wohngegenden und Staus auf der Hauptstraße. Gewaschen werden Wale anstatt Autos, und die Schickeria trifft sich zum Seepferdchenrennen.
Gelungen sind auch die einzelnen Charaktere, die unverkennbar einige Merkmale ihrer Original-Stimmen tragen. Oscar hat die Ohren und die Mimik von Will Smith, Mafia-Boss Don Lino hat den Leberfleck von Robert de Niro, und die Lippen der Fischschönheit Lola erinnern an Angelina Jolie. Zur prominenten Original Besetzung gehören auch Renée Zellweger, Jack Black, Martin Scorsese und Peter Falk. Leider verliert der originelle Einfall, die Fische an reale Personen anzulehnen, durch die deutsche Synchronisation etwas an Witz.
Große Haie - Kleine Fische ist mehr als ein Abklatsch von Findet Nemo. Der Film ist eindeutig erwachsener als sein Pixar-Vorgänger und verzichtet größtenteils auf den Niedlichkeitsfaktor.
Gute Gags und nette Einfälle sorgen für 90 Minuten respektable Unterhaltung.

Sandra Diekmann