HEARTBREAKERS

True Love

Sigourney Weaver als Trickbetrügerin in Sachen Liebe

Mit bösen Absichten sind Mutter und Tochter in Heartbreakers unterwegs. Während die Mutter sich an reiche Männer heran macht, verführt die Tochter dieselben nach der Hochzeit. In flagranti erwischt, fließen so bei der Scheidungsregelung die gewünschten Gelder. Da das gemeinsame Konto jetzt von der Steuerfahndung beschlagnahmt wurde und eine Strafe von 300.000 Dollar fällig ist, müssen die beiden noch einmal zur Tat schreiten. Im Ort der Reichen, Palm Beach, wartet ein drei Milliarden Dollar schwerer alter Zigaretten-Tycoon, dessen unangenehm heftiger Raucherhusten ihn wenig attraktiv erscheinen lässt. Gemeinsam versuchen sie ihn rumzukriegen, bis der Tochter plötzlich die Liebe dazwischen kommt.
Über die zutiefst amerikanische Schlusswendung des Films, immerhin mit kleinem Haken, sollte man einfach hinweg sehen. Denn die Zeit davor bietet eine raffinierte Komödie mit viel Sinn für Timing und schön ausgedachten Figuren. Zum Beispiel Gene Hackman als konservativer Milliardär, der sich jeden Moment in den Tod zu husten scheint und plötzlich von der scheinbaren Liebe Sigourney Weavers geküsst wird. Sein romantisches Aufblühen alleine rechtfertigt Heartbreakers , der in seiner Atmosphäre aus falschen Versprechungen und sinnlichen Verführungskünsten auch die Mutter-Tochter-Beziehung als ein Geflecht aus Abhängigkeiten, Beschützerinstinkt und Freiheitsstreben präsentiert. Am Ende wird die Tochter erwachsen geworden sein. Dass sie es vorher noch nicht ist, zeigt Regisseur Mirkin an einem hinreißend gespielten Duell um die Aufmerksamkeit eines Mannes in einer Bar. Die Mutter gewinnt - und wir gewinnen weitere Filmminuten.

Stefan Dabrock

USA 2001. R: David Mirkin. B: Robert Dunn, Paul Guay, Stephen Mazur. K: Dean Senler. D: Sigourney Weaver, Jennifer Love Hewitt, Ray Liotta, Gene Hackman.