THE HELP

Die Farbe Schwarz

Amerika schämt sich ein bisschen für den Rassismus von gestern

Gerade hat sich die schwarze Haushaltshilfe Minny noch herzensgut um ihre altersdemente Herrin gekümmert, die Angst vor einem heraufziehenden Tornado hat, da wird sie von der hochnäsigen Tochter gefeuert. Nur weil "the maid" es wagte, die Toilette im Haus zu benutzen, statt wie sonst nach draußen zu gehen. So war das wohl, damals, in den 60ern, kurz vor Martin Luther King und der Bürgerrechtsbewegung. Rassismus ist wirklich nicht schön, und wenn er von weißen Oberschichtfrauen mit schrecklichen Frisuren und leeren Köpfen dargestellt wird, wird er gerade zu kitschig widerlich. The Help handelt von der Parallelgesellschaft der schwarzen Haushaltshilfen in Jackson, Mississippi, die stumm und nahezu unsichtbar das gesellschaftliche Leben der reichen Weissen erst möglich machen, ihre Mahlzeiten kochen, ihre Kinder erziehen und nur das Recht haben, unbezahlte Überstunden zu machen. In diese Welt gerät die weiße Skeeter (Emma Stone), die nach ihrem Studium eine Kolumne für Haushaltstipps in der Zeitung schreibt.

Bei den Recherchen nach dem richtigen Umgang mit Kartoffeln und Fried Chicken kommt sie auf die Idee, ein Buch mit Interviews zur Lage der Maids zu machen. Gegen Widerstände in beiden Farblagern verfolgt sie den Plan. "Gemäßigte Rassisten" warnen sie vor den richtig schlimmen Fingern, stolze Schwarze wollen sich nicht von einer Weißen helfen lassen. Und schließlich bedroht ihr Engagement sogar ihr romantisches Verhältnis mit einem jungen Mann.

Schön, dass eine Weiße das Elend der Schwarzen aufdeckte. Schöner, dass eine Schwarze die letzten Worte in der Verfilmung des Bestsellers sagen darf. Am allerschönsten aber, dass uns das heute als Beschwichtgung auffallen kann.

Wing

USA2011. R + B: Tate Taylor K: Stephen Goldblatt D: Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer, Bryce Dallas Woward, Sissy Spacek