IMMER NIE AM MEER

In der Falle

Drei Herren gehen einander gehörig auf die Nerven

Nach einer feuchtfröhlichen Feier haben der Archäologe Baisch (Dirk Stermann), sein depressiver Schwager Anzengruber (Christoph Grissemann) und der Hamburger Komiker Schwanenmeister (Heinz Strunk) einen Autounfall. Eingekeilt und unverletzt stecken sie zwischen zwei Bäumen fest. Die Türen sind verklemmt, das Schiebedach ist defekt und die Fenster bestehen aus bruchsicherem Panzerglas.
Über mehrere Tage dauert das verzweifelte Warten der drei Männer auf die erlösende Rettung. Selbst als ein Schuljunge vor ihrem Wagen auftaucht, ist ihr Leid nicht beendet. Im Gegenteil: Der Knabe benutzt sie sogar als Versuchsratten für sein emsiges Jugend-forscht-Projekt.
"Was kommt als nächstes?", fragt sich da nicht nur der verzweifelte Schwanenmeister. Auch der Zuschauer wird sich mit großer Freude von den immer perfider werdenden Einfällen des Jungen überraschen lassen.
In geschliffenen Dialogen lassen die drei Gefangenen tief in ihre ramponierten Seelen blicken. Bei ihnen liegt einiges im Argen. Die Männer sind sexhungrig, alkoholabhängig - und phlegmatisch. Nicht mal in dieser beklemmenden Situation wollen sie alle Kräfte mobilisieren. Irgendwer wird sie schon retten.
Immer nie am Meer lebt auch von der passenden Musik. Vor allem der Element of Crime-Song von der rettenden Kavallerie, die nicht mehr kommen wird, passt wie die Faust aufs Auge.

Oliver Zimmermann

Ö 2007, R: Antonin Svoboda. B: Christoph Grissemann, Jörg Kalt, Heinz Strunk, Dirk Stermann, Antonin Svoboda. K: Martin Gschlacht. D: Christoph Grissemann, Dirk Stermann, Heinz Strunk, Philip Bialowski