IN DEN SCHUHEN MEINER SCHWESTER

Ne' Nummer zu klein

Zwei Schwestern und ihre Fußbekleidung

Auch wenn Geschwister charakterlich oft ziemlich von einander abweichen, sehen sie sich in den meisten Fällen zumindest ein bisschen ähnlich: im Falle der spindeldürren Blondine Cameron Diaz und einer pummeligen Brünetten Toni Colette bedarf es jedoch schon ein wenig Phantasie, um sie als Schwesternpaar zu akzeptieren. Genau das ist aber ohnehin der Hauptaufhänger von In den Schuhen meiner Schwester , einer Komödie über zwei grundverschiedene Charaktere, die sich mehr hassen als lieben, trotzdem nicht von einander los kommen. Colette spielt Rose, eine erfolgreiche, wenn auch einsame Anwältin, die ihr Geld am liebsten für tolle Schuhe ausgibt, die sie mangels Privatleben sowieso nie trägt. Schwester Maggie (Diaz) dagegen hat weder ein festes Einkommen noch tolle Klamotten, über mangelnde Anbetung durch die Männerwelt muss sie sich dank strammem Po und langen Beinen allerdings nicht beschweren.

Wie sich diese beiden Schwestern streiten und nach einer guten Stunde Spielzeit wieder versöhnen, hat durchaus seine amüsanten und manchmal sogar rührenden Aspekte. Dennoch gelingt es Regisseur Curtis Hanson nicht, seinen Film über das Niveau einer eher durchschnittlichen Komödie zu heben. Colette, Diaz und Shirley MacLaine (als lang verschollene Großmutter der beiden) liefern zwar gute darstellerische Leistungen, dank der episodenhaften Struktur des Films (basierend auf dem gleichnamigen Buch von Jennifer Weiner) haben wir nur zu selten Gelegenheit, uns mit ihren Charakteren wirklich anzufreunden. Es bleibt leider nicht mehr als ein kompetent abgefilmter Frauenroman, der auf dem Papier sicherlich mehr Sinn machte.

Karsten Kastelan

USA 2005 R: Curtis Hanson. B: Susannah Grant. K: Terry Stacey. D: Cameron Diaz, Toni Colette, Shirley MacLaine,Mark Feuerstein, Richard Burgi,