Jack & Jill

Doppelt unlustig

Das Grauen hat zwei Namen: "Adam" und "Sandler"

Der Mann ist ein Wunder: Ohne jede Begabung zum Schauspieler und mit einem Geschmack, dem man nicht mal im Hellen begegnen möchte, hat er es mit vielen angeblich komischen Filmen zum Freund aller richtigen Schauspieler in Amerika gebracht. Während das deutsche Publikum ihn nur als Trottel lieber nicht in Erinnerung hätte und Ausrutscher ins Geniale wie The Wedding Singer und 50 erste Dates vergessen hat.

Adam Sandler kann machen, was er will, irgendwer Berühmtes macht ganz sicher mit. Diesmal sogar Al Pacino, obwohl Mastermind Sandler ihn ernsthaft per Doppelrolle als seine eigene Zwillingsschwester an die Wand spielen will. Und mit Frau Cruise, Katie Ex-Holmes, verheiratet ist.

Jack (Adam 1) ist ein netter Werbefuzzi im Dauerstreit mit seiner Schwester Jill (Adam 2), die mal wieder zu Thanksgiving vorbei kommt und die Familie aufmischt. Und Al Pacino den Kopf verdreht und beim Herumtollen seine Oscar-Statue zerdeppert. Und dann dem Gast-Star den besten Witz des Films überlässt:"Oh, Sie haben bestimmt noch mehr davon." Al guckt komisch: "Das denken Sie, aber nein."

Spätestens da merkt der Aufmerksame, dass Adam Sandler den In-Joke zum Geschäftsmodell gemacht hat. Oscar-Kenner und Pacino-Paparazzi beömmeln sich, alle anderen fragen sich, was das soll. Und warum Johnny Depp, Shaquille O'Neal, John McEnroe und andere Celebrities unwichtige Stippvisiten absolvieren.

Die Story drumherum ist lahm, die Witze sind lahm, die Bilder sind lahm. Immerhin tauchen im Vor- und Nachspann auch echte Zwillinge auf, die dokumentarisch etwas zum Verhältnis zueinander sagen. Das war Adam Sandlers Idee, der das Buch mit schrieb und die Gast-Stars besorgte. Und seinem Regisseur von Happy Gilmore noch einmal einen Job gab. Keiner weiß, warum.

Wing

USA 2011. R: Dennis Dugan B: Adam Sandler, Steve Koren K: Dean Cundey D: Adam Sandler, Al Pacino, Katie Holmes