JUST WRIGHT

Sein bester Freund

Queen Latifah kriegt ihren Märchenprinzen

Sie wollte wohl endlich mal eine Hauptrolle spielen. Nach vielen Einsätzen als Schwergewicht in leichten Komödien fühlte sich Queen Latifah reif für einen JLo-Auftritt und produzierte den Film dazu gleich selbst.

Queen Latifah ist Leslie Wright, eine stämmige Physiotherapeutin mit frechem Mundwerk, verbeultem Auto, großem Herzen und Pech bei den Männern. Das ist noch halbwegs glaubwürdig.

Eines Tages lernt sie einen Basketball-Star kennen und kriegt gleich eine Geburtstagseinladung. Das ist schon ziemlich märchenhaft. Auf der Fete manipuliert sich Leslies beste Freundin, ein heisser Feger, in die Arme des Gastgebers, der sie kurz darauf heiratet. Hier verlässt das Kino die Welt.

Der Film geht aber weiter, der Star kriegt einen Beinbruch, die Schlampe verlässt den sinkenden Stern, das Aschenputtel aber arbeitet als persönlicher Reha-Coach so hart am Mann, dass der über Sturz und Scheidung hinwegkommt und fitter als zuvor wird. Sie werden gute Freunde und der Film ist aus?

Nein, es wird schlimmer, sie verlieben sich.

Die ruppigen Wortgefechte während des Trainings verrutschen zu Gesäusel, die jeweiligen Mütter müssen noch ein paar ernste Worte mitreden, die Versuchung kehrt noch einmal zurück, die ewigen Werte von Liebe, Familie und 3-Punkte-Würfen werden breit ausdiskutiert, und am Ende wird die Queen nicht nur glücklich, sondern auch noch erfolgreich im Beruf.

Es wäre kaum auszuhalten, wäre es eben nicht die Queen. Ähnlich schelmisch wie die junge Whoopie Goldberg ragt sie nach allen Seiten aus den Klischees heraus. Das ist sehr ansehnlich und überhaupt nicht doppeldeutig gemeint.

Wing

USA 2010 R: Sanaa Hamri B: Michael Elliot K: Terry Stacey D: Queen Latifah, Common, Paula Patton, Phylicia Rashad, Pam Grier