DAS GROßE KRABBELN

Glorreiche 7

Schon wieder Insekten im Unterholz

Die Schöpfer des Meisterwerks Toy Story verlegten ihren neuen Geniestreich ins Unterholz. Eine Ameisenkolonie wird von skrupellosen Grashüpfern um einen Großteil der Ernte, also praktisch um Schutzfutter erpreßt. Tagträumer-Ameise Flik faßt sich eines Tages ein Herz und zieht aus, um eine Horde tapferer Kampfkäfer anzuheuern, die das Problem der kriminellen Grashüpfer ein für allemal aus dem Wege schaffen sollen. In der Stadt angekommen, findet er jedoch nur eine gutgelaunte, aber heruntergekommene Zirkustruppe, die das Angebot mißversteht. Die Zirkusinsekten, im Glauben einem künstlerischen Engagement nachzugehen, und Flik, im Glauben, kampferfahrene Retter gefunden zu haben, bereiten sich alle, ganz im Stile der "Glorreichen Sieben", auf den Showdown vor.
Mit großer Detailliebe schufen die Computertüftler der "Pixar Animation Studios" eine urkomische Wald- und Wiesenwelt, in der sich eine Fülle aberwitziger Figuren tummeln. Der weibische Marienkäfer Franzi, die albernen und kalauernden Pillendreher Chiwap und Chichi oder die fette Raupe Gustl, die ihr Leben als Schmetterling nicht erwarten kann - all diese Figuren sind mit einer Sorgfalt kreiert, die königlichen Spaß garantiert und mit der seit langem kein Zeichentrickfilm mehr aufwarten konnte. Das große Krabbeln ist das Trickfilm-Highlight des Jahres und bietet im Abspann ein Sahnehäubchen. Dort nämlich wartet eine Überraschung, die in den USA ein amüsantes Novum hervorbrachte: Die Gags am Ende erfreuten sich solcher Beliebtheit, daß man neue Abspänne mit neuen Albernheiten herstellen ließ und so das begierige Publikum ein weiteres Mal in den Film lockte.

Oliver Baumgarten