MADAGASCAR

Ein Tag im Zoo
Ein netter Spaß aus den DreamWorks-Studios

Marty, Alex, Gloria und Melman sind verwöhnte Stars im Central Park Zoo von New York. Wenn da nur nicht der Ruf der Wildnis wäre. Das tierische Quartett büchst also aus dem Großstadtdschungel von Manhattan aus und strandet auf dem Eiland "Madagascar". Das Ergebnis ist ein turbulentes, urkomisches Trickfilmabenteuer, dem man einen gewissen Mangel an Substanz gerne verzeiht. Sowieso gilt: Die Pinguine sind an allem schuld.
Madagascar ist der jüngste Streich der DreamWorks-Studios (Shrek). Der vollständig im Computer produzierte Film steht in der Tradition konventioneller Slapstick-Cartoons aus der Früh- und Hochzeit der 2D-Animation, setzt also weniger auf Pseudorealismus als auf (buchstäblich) überdrehte Charaktere à la Looney Tunes. Dabei manifestiert sich das Bestreben, Alt und Jung in einem Aufguss zu erfreuen, zum einen in zahlreichen postmodernen Referenzen an die Popkultur und andererseits in einem pausenlosen Feuerwerk aus Gags und kecken Sprüchen. Entsprechend dürftig ist die Story, doch dieses Defizit fällt angesichts der urkomischen Ausgestaltung wenig ins Gewicht.
Dass die Regisseure Eric Darnell (Antz) und Tom McGrath die tierischen Protagonisten in eine ihnen fremde Welt verfrachten, führt naturgemäß zu allerlei Verwicklungen, zumal die eingeborenen Lemuren unter Partykönig Julien XIII. (Ali G) für den domestizierten Löwen Alex letztlich ein gefundenes Fressen sind. Die wahren Schuldigen an dem Schlamassel sind jedoch vier Pinguine, die offenbar ein paar James-Bond-Filme zuviel gesehen haben. Madagascar ist kein neuer Findet Nemo! und verzichtet weitgehend auf die in diesem Genre üblichen Moralbotschaften. Kein großer Film, aber ein Riesenspaß.

Rico Pfirstinger
USA 2005. R: Eric Darnell, Tom McGrath