EINE NACHT BEI MC COOL'S

Männergift

Liv Tyler bringt die Kerls zum Sabbern

Die Femme fatal, der die Männer verfallen und sich deswegen ins Unglück stürzen ist zurück. Das "Mc Cools" aus dem Titel ist eine Kneipe, in der alle Hauptfiguren Gäste sind - ein Polizist, der Barkeeper und sein Cousin sowie die Femme fatal mit dem bezeichnenden Namen Jewel. Allen Männern ist die umwerfende Frau heftig aufgefallen, sie können neuerdings nur noch schlecht schlafen. Jewel wird zum Kristallisationspunkt männlicher Begierden, sie werden alle um sie kämpfen wie um ein Stück rohes Fleisch. Außerdem gibt es noch einen Killer, der es sich auch nicht nehmen lässt, in das bizarre Figurenkarussell einzugreifen.

Liv Tyler als eortische Überfrau steht im Mittelpunkt des Films, der die durchweg trotteligen Männer zu Füßen liegen. Mit Lust an der Verschrobenheit der Charaktere versucht Regisseur Harold Zwart das inhaltliche Defizit des Films zu kompensieren. Das Ergebnis ist ein Film, der einfach nur nett durchläuft, ohne wirklich zu begeistern. Die Beziehungen der Figuren untereinander erschöpfen sich in dem ewigen Konkurrenzkampf um die Frau. Dadurch ergeben sich ein paar gute Gags, aber das eigentliche Thema der Begierden und die Beziehungsgeflechte der Figuren untereinander vernachlässigt Eine Nacht bei Mc Cools etwas zugunsten simpler Oberflächenreize, wie zum Beispiel die Beschwörung von Liv Tylers Ausstrahlung. Zugute halten muss man dem Film, dass er es schafft, gerade Liv Tylers Figur als Mischung aus Männergift und liebenswerter Gestalt ambivalent zu zeichnen.

Stefan Dabrock

USA 2000. R: Harald Zwart. B: Stan Seidel. K: Karl Walter Lindenlaub. D: Liv Tyler, Matt Dillon, John Goodman, Paul Reiser, Michael Douglas.