Mea Culpa - Im Auge des Verbrechens

Cops im Dauerlauf

Ein französischer Polizeithriller mit großem Bewegungsaufwand

Wir sind wegen der Mädels hier und wegen der Drogen." So stellt sich das zugereiste Killerkommando (aus Serbien natürlich!) vor, das sich in Mea Culpa durch das französische Toulon mordet und dabei die Wege zweier Polizisten kreuzt. Mehr Hintergrundinformation zu den vielen provozierend offen begangenen Morden gibt es nicht, und das Drehbuch hat auch keine Lust, neben endlosen Verfolgungsjagden und "Ich drück dir jetzt die Augen aus, bis du lachst!"-Szenen, irgendwas an Story zu erzählen. Ja, es gibt einen tragischen Autounfall in der Vergangenheit, weshalb einer der Cops heute kein Cop mehr ist, aber in der endlosen Hatz nach den "Wir sind wegen der Mädels hier und wegen der Drogen"-Gauner spielt das keine Rolle.

Dass man dem französischen Cop-Thriller von Fred Cavayé dabei an jeder Ecke ansieht, dass es nicht viel Geld auszugeben hatte, ist dabei nicht schlimm. Die attraktiv verlebten Gesichter der Hauptdarsteller entschädigen da für vieles. Man wundert sich nur immer wieder über die Schlichtheit der Handlung. Da wird ein offener Mord in den Gängen einer Stierkampfarena begangen, direkt vor dem Polizeihauptquartier beginnen zwei (!) Gauner eine Massenschießerei, und am Ende haucht einer der Protagonisten kurz vorm Sterben ein Geständnis in die Welt, das ebenso unlogisch wie unverständlich ist.

Wer aber gut abgehangenen Kerlen gerne dabei zusieht, wie sie einander nachlaufen und dann mit Messern, Pistolen, Fäusten und allerlei Möbeln aufeinander eindreschen, wird hier mit sehr schönen Bildern genau dieser Tätigkeiten belohnt. Muss ja nicht immer was mit Denken sein.

Thomas Friedrich

Mea Culpa. F 2014 R: Fred Cavayé B: Fred Cavayé, Guillaume Lemans K: Danny Elsen D: Vincent Lindon, Gilles Lellouche, Nadine Labaki, Velibor Topic. 90 Min.