MEGAMIND

Der böse Böse

Dreamworks hat nach einigen Flops wieder einen spassigen Trickfilm produziert

Weil ihn schon in der Schule niemand mochte, beschließt "Megamind" zum bösesten Bösen aller bösen Superschurken aufzusteigen. Weil er eigentlich von einem anderen Stern kommt, sind seine intellektuellen Fähigkeiten denen der Erdlinge weit überlegen, und so baut er einen fiesen Apparat nach dem anderen, um sich zu bereichern und Böses zu tun. In Schach gehalten wird er dabei von Metroman, der Megamind regelmäßig ins Gefängnis wirft, wo er zu Beginn des Films übrigens gerade 88 mal "Lebenslänglich" absitzt.

Zwischen beiden steht die Reporterin "Roxanne Ritchi", und wer jetzt nicht genug Anspielungen auf den Superman-Mythos entdeckt hat, sollte gar nicht erst ins Kino gehen. Megamind ist eine wunderbar kindische Variation der Superheldenlegende um Clark Kent (mit Anspielungen auf Spider Man, Matrix und einigen Filmen mehr). Dabei hat Megamind sogar eine richtige Geschichte, die spannend ist und funktioniert. Denn eines Tages gelingt es Megamind tatsächlich, seinen Widersacher Metroman zu vernichten. Die Stadt gehört jetzt ihm. Aber Megamind langweilt sich, so ohne Gegenspieler macht das Bösewichtsein keinen Spaß, und so beschließt er, einen Superhelden zu klonen, der ihn, Megamind, künftig wieder fordern soll. Dass er dabei eigentlich nur das Mädchen kriegen will, die smarte Reporterin Roxanne, ist eine andere Geschichte.

Tom McGrath, der bisher für die Sequels der Madagascar-Reihe zuständig war, hat diesen wundervoll animierten Zeichentrickfilm auf mächtige 96 Minuten gebracht, von denen keine langweilig ist. Megamind vermag wirklich immer wieder zu überraschen und ist ein riesiger Jahresausklangsspaß. Und wer die kleinen gelben Helferlein aus Ich, unverbesserlich mochte, wird Megaminds Assistenten, den monströsen Fisch "Minion" lieben.

Im Original lebt der Film von seinen Synchronsprechern Will Ferrell, Tina Fey und Brad Pitt. In Deutschland sind das leider nur Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe und Sophia Thomalla.

Victor Lachner

USA 2010 R: Tom McGrath B: Alan J. Schoolcraft, Brent Simons Sprecher: Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe, Sophia Thomalla