THE MESSENGERS

Noch vor der Zeit

Hier wird einer ziemlich amerikanischen Farmerfamilie mit asiatischen Mitteln das Gruseln beigebracht.

Geistergeschichten handeln immer vom Gestern, und davon, wie es sich im Heute wiederholt. Ende des Seminars, Auftritt der Pang-Brothers. Die beiden Brüder machten in Hongkong und Thailand in den letzten Jahren ziemlich gruseliges Kino. Jetzt durften sie erstmals in Amerika arbeiten, da wo es am amerikanischsten ist.
Dylan McDermott und Penelope Ann Miller ziehen mit zwei Kindern und vielen Problemen miteinander aufs Land. Auf einer heruntergekommenen Farm wollen sie Sonnenblumen anbauen. Ein schönes Zukunftsbild, wenn da nicht überall so komische Raben herumsäßen. Oder der Mann vor der Bank ( Akte-X Raucher William B. Davis) mit einem seltsamen Angebot. Oder der robuste Wanderarbeiter, der so nett ist, dass der in diesem Genre inzwischen nötige End-Twist garantiert über ihn kommt.
Außerdem haben wir schon vor dem Vorspann und in Schwarzweiß gesehen, wie irgendwer eine Farmersfrau, einen weiblichen Teenager und einen kleinen Jungen garstig in Blut wälzte. Da muss nur noch ein unabwischbarer Fleck an der Wand auftauchen und das automatische Gruselklavier spielt.
Es macht fast gar nichts, dass der Drehbuchautor vorher nur Quiz-Fragen für ein Scary Trivia-Game schrieb. Es stört nicht, dass die Pangs fast nur Gruseleffekte verwenden, die jeder auswendig kennt. Ein Mädchen mit schwarzen Haaren kriecht an der Decke entlang, nur ein stummer Junge kann die Geister sehen, Raben hocken todesbotig in jedem zweiten Bild - The Messengers funktioniert. Allerdings verbreitet er neben bodenständiger Verstörung auch zwei Botschaften, eine falsche und eine furchtbare. Damit der Showdown besser aussieht, werden die Sonnenblumen im Sommer geerntet. Das ist ganz schlechte Landwirtschaft. Und damit alles gut ausgeht, müssen nur die Familien wieder zusammenfinden. Argh.

WING

USA / Kan. 2007. R: Oxide Pang Chun, Danny Pang, B: Mark Wheaton, K: David Geddes, D: Kristen Stewart, Dylan McDermott, Penelope Ann Miller, John Corbett,