MITGEFÜHL, WEISHEIT UND HUMOR

Freundlicher Wiedergänger

Eine Dokumentation über Sogyal Rinpoche

Langsame Geigenmusik, faszinierende tibetanische Landschaftsbilder, der tiefe Gesang von Mönchschören - so beginnt Boris Penths Dokumentation Mitgefühl, Weisheit und Humor über das Leben und Wirken des Meditationsmeisters und Lehrers Sogyal Rinpoche.

Im folgenden Kommentar werden die Geschichte der tibetisch-buddhistischen Tradition und ihre Popularität im Westen kurz zusammengefasst. Erst 1959 verbreiteten sich die östlichen Lehren in der westlichen Zivilisation. Viel dazu beigetragen hat Sogyal Rinpoche. Als einer der letzten noch in Tibet geborenen Lehrer (1948) ist er zugleich mit dem Westen verwurzelt. Während seines Studiums der Vergleichenden Religionswissenschaften in Cambridge machte er sich mit der ihm damals noch unbekannten Kultur vertraut.

Die Dokumentation beginnt mit Rinpoches früher Kindheit. Man erfährt nebenbei reichlich Allgemeines über die buddhistischen Lehren und Ziele. Häufig werden Aussagen von Schülern Rinpoches, seinem Bruder und dem Schauspieler John Cleese, der Rinpoche kennt, eingeblendet.

In einem Großteil des Films wird auf die Lehrer-Schüler-Beziehung eingegangen. Rinpoche beschreibt die große Ehrfurcht vor seinem Meister Jamyang Khyentse Chökyi Lodrö, die dem Zuschauer ohne Vorwissen über die buddhistischen Lebensweisen stark an Vergötterung zu grenzen scheint. Überhaupt mögen sich manche Neulinge ab und an verwundert an den Kopf fassen, wenn zum Beispiel erläutert wird, von welcher bereits verstorbenen Person man denn nun die Wiedergeburt verkörpere.

Vielleicht regt das buddhistische Ideal rund um Nächstenliebe, inneres Gleichgewicht und liebende Güte den einen oder anderen auch zum Nachdenken an und weckt das Interesse, sich weiter mit dem Thema zu befassen.

Für alle, die sich sowieso schon für das Thema Buddhismus und die Lehren Sogyal Rinpoches interessieren, ist sie allemal sehenswert.

Svetlana Romantschuk

D/F/I 2008, R&B: Boris Benth K: Meinolf Schmitz, Holly Fink D: Sogyal Rinpoche, John Cleese