MR. BEAN MACHT FERIEN

Sketchrevue

Rowan Atkinson erschrickt mit seinem Knautschgesicht jetzt die Franzosen

Bean - der ultimative Katastrophenfilm wurde 1997 mit einem Einspielergebnis von 260 Millionen Dollar zu einem Kassenerfolg. Seit dem war es ruhig geworden um den wortkargen Komiker. Zehn Jahre später schlüpft Rowan Atkinson noch einmal in die Rolle des beliebten Trottels. Bei einer Kirchentombola gewinnt Bean eine Reise an die französische Cote d'Azur. Natürlich dauert es fast einen ganzen Film lang, bis der ungeschickte Tourist an seinem Bestimmungsort in Cannes ankommt. Krawattenfressende Sandwichautomaten, ein russischer Junge, der seinen Vater verloren hat, die Dreharbeiten zu einem militaristischen Joghurt-Werbespot, eine landesweite Fahndungsaktion nach dem britischen Urlauber und zahllose kleine Slapstick-Events lassen für Bean den Traum von Sonne und Meer in weite Ferne rücken.
Mit gerade einmal drei Wörtern ("Oui", "Non" und "Gracias") findet Bean zu seinem Minimalismus zurück, was den Raum für ausführliches Grimassenschneiden eröffnet. Als Slapstick-Road-Movie konzipiert, rankt sich um die eher bemüht wirkende Handlung eine Sketchrevue, die man ohne große Eingriffe auch in eine Fernsehstaffel hätte zerteilen können. Immerhin gewinnt das Finale in Cannes als stimmige Satire auf den Filmfestivaltrubel an der Cote d'Azur dann doch noch einen komödiantische Schwung, den man in der ersten allzu losen Kinostunde deutlich vermisst hat.

Martin Schwickert

Mr.Bean's Holiday GB 2007 R: Steve Bendelack B: Robin Driscoll, Simon McBurney, Hamish McColl K: Baz Irvine D: Rowan Atkinson, Willem Dafoe, Emma de Caunes