PROOF

Alles Theater

Gwyneth Paltrow als Mathematikerin mit Hang zum Übersinnlichen

Catherine ist eine brillante Mathematikerin. Das Talent hat sie wohl von ihrem Vater Robert geerbt, der kürzlich, nach Jahren der Demenz, das Zeitliche segnete.
Als ein junger Mathematikstudent (Jake Gyllenhaal) unter Roberts Aufzeichnungen eine möglicherweise bahnbrechende Theorie findet, wird Catherine mit dem Vermächtnis ihres Vaters konfrontiert und muss sich fragen, ob sie, die manchmal fiktive Gespräche mit dem Toten führt, nicht auch etwas von seiner Geisteskrankheit geerbt hat.
Proof basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von David Auburn, der zusammen mit Rebecca Miller das Drehbuch schrieb. Regisseur John Madden versucht gar nicht erst, die Herkunft des Kammerspiels zu verleugnen. Fast vollständig an einem Drehort angesiedelt, kann der Film zwar mit brillanten Dialogen glänzen, ist aber selbst in Glanzmomenten selten mehr als abgefilmtes Theater.
Anthony Hopkins spielt die Rolle des Mathematikers zwischen Genie und Wahnsinn mit gewohnter Souveränität, während Gwyneth Paltrow den wohl schnörkellosesten Part ihrer Karriere zu spielen hat. Jake Gyllenhaal und Hope Davis runden das Darstellerquartett kompetent ab. Trotz einige emotionaler Momente, bleibt Proof ein ziemlich kühler Thesenfilm, dem man seine Bühnen-Herkunft beständig anmerkt.

Karsten Kastelan

USA 2005 R: John Madden. B: David Auburn, Rebecca Miller. K: Alwin H. Kuchler. D: Gwyneth Paltrow, Anthony Hopkins, Jake Gyllenhaal, Hope Davis