SCHWEDISCH FÜR FORTGESCHRITTENE

Ende offen

Frauenfreundschaften dürfen auch mal glücklich enden

Erzählt wird die Geschichte von der lebenslustigen Frauenärztin Elisabeth und der frustrierten Politesse Gudrun. Beim Strafzettelverteilen geraten Polizistin und Parksünderin aneinander und beschimpfen einander mit genitalen Kraftausdrücken. Später sitzt Gudrun in Elisabeths Gynäkologiestuhl: Ideale Voraussetzungen für eine Frauenfreundschaft. Während Elisabeth glücklich ist, aus der Ehe ausgebrochen zu sein, trauert Gudrun der alten Liebe hinterher. Club-Besuche, durchtanzte Nächte und zügellose Besäufnisse mit deutlich jüngeren Männern lassen die frustrierte Strafzettelverteilerin auftauen. Als die Ex-Ehemänner wieder um die Herzen der Ex-Gattinnen buhlen, wird die Frauenfreundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Als Komödie funktioniert das reibungslos, wofür vor allem die famosen Hauptdarstellerinnen sorgen. Helena Bergström als lebenslustiges Vollweib und Maria Lundqvist als zauderndes Partyluder lassen die schematische Anlage ihrer Figuren schnell vergessen. Und die Geschichte verzichtet darauf, die rebellierenden Ladies in ein mortales Finale zu drängen. Wenn sie am Schluss im offenen Cabriolet durch die schwedische Sommerlandschaft brausen, lauert kein Abgrund, sondern eine offene Zukunft, die nach allen Seiten offen ist.

Martin Schwickert

Heartbreak Hotel S 2006 R&B: Colin Nutley K: Olof Johnson D: Helena Bergström, Maria Lundqvist, Johan Rabaeus . 110 Min.