Die PR-Kampagne für diesen Film hat die Klatschpresse schon vor Monaten übernommen, indem sie sich auf die Affäre zwischen den Alpha-Tierchen Brad Pitt und Angelina Jolie stürzte. Nun kommt endlich der Film zum Tratsch in die Kinos. Pitt und Jolie spielen hier ein zutiefst gelangweiltes Vorstadtehepaar, das seine wahre berufliche Identität als Profikiller voreinander verheimlicht. Hübsch ausgespielt sind die Sessions, die die beiden zu Beginn beim Eheberater absolvieren.
Die pointierten Gehässigkeiten und die Ausführungen ehelicher Langeweile lesen sich wie ein ironischer Kommentar auf den Medienrummel um das Paarungsverhalten der beiden Stars. Ohne Zweifel ist Doug Liman hier ein Besetzungscoup gelungen. Nicht nur wegen der überproportionalen Ballung von Sexappeal, sondern auch weil Jolie und Pitt ihren popkulturelle Werdegang als Actionikonen mit in den Film einbringen.
Als die Eheleute Smith auf den selben Fall angesetzt werden, bricht zwischen den beiden ein unbarmherziger Krieg aus, in dem das ganze Arsenal des modernen Actionkinos in die Beziehungsauseinandersetzungen mit einbezogen wird.
Selten wurde der Kampf der Geschlechter auf der Leinwand so konsequent aufgerüstet und handfest ausgetragen. Jolie und Pitt (und ihre Stunt-Doubles) vermöbeln einander mit unnachgiebiger Härte - was, als die Feindschaft in Erregung umschlägt, in eine äußerst skurrile (und jugendfrei geschnittene) Sexszene mündet.
Zwischen all den einwandfrei inszenierten Actionszenen kommt der Film immer wieder zur Ruhe, um das Hassliebespaar umeinander schnurren zu lassen. Mr. & Mrs. Smith will nicht mehr sein als großes Spielwiesenkino mit gut aussehenden Menschen und einem notwendigen Schuss Selbstironie. Diesen heruntergefahrenen Ansprüchen wird Regisseur Doug Liman voll und ganz gerecht, auch wenn Mr. & Mrs. Smith im Vergleich zu Limans Indie-Action-Film Die Bourne Identität deutlich gelackter daherkommt.