Die Stooges

Slapstick-Trio

Die neue Komödie der Farrellys ist eine Verbeugung vor einer legendären Komikertruppe

Die Farrelly-Brüder, Schöpfer klassischer Krawall-Komödien (Verrückt nach Mary; Dumm und dümmer) hatten einen Traum: Seit zehn Jahren wollten sie eine filmische Hommage an "The Stooges" inszenieren, jenes Komiker-Kino-Trio, dessen brachiale Körperkunst eine Slapstick-Variante der Marx-Brothers darstellte. The Three Stooges brennt denn auch im Wesentlichen ein Feuerwerk an Slapstick-Nummern ab. Da wird geohrfeigt, mit dem Hammer auf den Schädel gekloppt, ins Auge gepiekt dass man kaum Luft holen kann zwischen den Gags.

Mit drei TV-Komikern als "Stooges" haben die Farrelly dabei ein Trio extra fürs Kino geschaffen, dessen Präzision atemberaubend ist. Dass es dazu noch eine halbwegs funktionierende Story gibt (ein Waisenhaus muss gerettet werden) ist ebenso erstaunlich wie der ungebrochene Wille der Farrellys, ein absolut anti-intellektuelles Kino zu machen, das auf Schadenfreude und platte Gags setzt. Das könnte man jetzt seitenweise kulturkritisch geißeln. Leider ist es zum Brüllen komisch und liefert 88 Minuten lang nach jeweils maximal 90 Sekunden einen neuen Lacher. Damit ist schwer zu streiten.

Das weitgehend unbekannte Ensemble erfahrener TV-Schauspieler wird unterstützt von Jane Lynch als "Mother Superior" (in Glee die fiese Sportlehrerin) und durch die Komikerlegende Larry David als "Schwester Maria Mengele", die nicht nur so heisst, sondern sich auch so benimmt.

Den einzig seriösen Moment hat der Film im Abspann. Dann treten die Farrellys vor die Kamera und erklären todernst, dass alle Stunts von Profis ausgeführt wurden und alle eingesetzten Hämmer aus Gummi gewesen seien und man das zu Hause keinesfalls nachmachen solle.

Ein charmanteres Statement zur geistigen Innenausstattung der Zielgruppe ist kaum vorstellbar.

Thomas Friedrich

The Three Stooges USA 2012 R: Bobby & Peter Farrelly B: Mike Cerrone, Bobby & Peter Farrelly K: Matthew F. Leonetti D: Sean Hayes, Will Sasso, Chris Diamantopoulos, Jane Lynch