THREE DAYS TO KILL

French Fried

Kevin Costner ruiniert sein Comeback

Am Anfang des Film ist er beinahe tot, am Ende ist immerhin seine Karriere in Gefahr. Kevin Costner spielt den Superagenten Ethan Renner, der zwischen zwei Bildern eine ganze Hotelsuite mit Leichen füllen kann und anschließend noch daran denkt, seiner Tochter ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen.

Die Familie hat er für die Karriere hingegeben, sein zerknittertes Auftreten aber nicht. Deshalb ist er immer noch im Feldeinsatz statt im Büro, und deshalb schickt ihn die CIA nicht in Rente, obwohl er einen inoperablen Hirntumor hat, sondern erpresst ihn mit einem neuen Heilmittel. Fang den Feind, und wir geben dir ein neues Leben.

Drei Tage hat der Killer Zeit, einen großen, bösen Wolf in Paris auszuschalten, und drei mal tritt CIA-Büromaus Amber Heard als hochhackige Fatalfrau auf, um dem Märchenplot eine Spritze zu geben. Sehr zu Recht traute wohl Drehbuchautor Luc Besson nicht seinem Nebenplot, der den alternden Agenten wieder zur Aussöhnung mit Frau und Tochter führen soll.

Besson greift tief in den Stereotypenbaukasten, schreibt von seinem eigenen Leon - Der Profi ab und freut sich sichtlich, seinem amerikanischen Regisseur und Star eine afrikanische Familie als Hausbesetzer ins Ferienappartement zu schreiben.

In den "Off Duty"-Szenen dort und anderswo entfaltet Costner seinen ganzen Charme. Geradezu würdevoll sitzt der untalentierte Vater etwa auf dem rosa Mädchenfahrrad, das seine Tochter bloß für eine Zumutung hält.

Die Verbindung von Taken (ebenfalls von Besson geschrieben) und "James Bond nach Dienstschluss" klappt aber nicht. Sondern endet offen, mit Platz für ein Sequel.

Ob sich Besson damit einen Anschlussauftrag sichern wollte?

Wing

USA 2014. R: McG B: Adi Hasak, Luc Besson K: Thierry Arbogast D: Kevin Costner, Amber Heard, Hailee Steinfeld, Connie Nielsen