Tinkerbell und die Piratenfee

Bunter Blödsinn

Ein Familienspaß mit sehr viel Farbe

Die "Disney Fairies"-Reihe ist ein Spin-of von Peter Pan. Darin stehen Tinker Bell und andere Feen aus Nimmerland im Mittelpunkt. Den Anfang machte 2008 Tinker Bell. Dieser und die nachfolgenden Filme waren Direct-to-DVD-Produktionen. 2012 erhielten die Feen mit Das Geheimnis der Feenflügel, ihrem fünften Abenteuer, dann doch eine Chance im Kino. Diese scheinen sie zumindest bei uns genutzt zu haben, denn mit Tinker Bell und die Piratenfee kann man sich jetzt auch den sechsten Film der Reihe in Deutschland auf der großen Leinwand anschauen.

Die Hauptrolle spielt die selbstbewusste, von Forscherdrang durchdrungene Fee Zarina. Sie treibt die Frage um, ob sich neben goldenem Feenstaub nicht auch andere Farben herstellen lassen. Solche Fragen schätzt ihr Vorgesetzter gar nicht. Natürlich lässt Zarina sich davon nicht aufhalten. Als eines ihrer Experimente fehlschlägt und einiges zu Bruch geht, darf sie nicht mehr in der Feenstaubproduktion arbeiten. Zarina verlässt das Tal der Feen.

Ein Jahr später kehrt sie jedoch während eines großen Festes zurück. Erst versetzt sie nahezu alle Anwesenden in Tiefschlaf, dann raubt sie den blauen Feenglanz, die unverzichtbare Grundsubstanz allen Feenstaubes. Nur Tinker Bell und ihre fünf Freundinnen sind von Zarinas Schlafzauber verschont worden und machen sich an die Verfolgung.

Diese für Disney-Verhältnisse relativ kleine Produktion spielt zwar nicht in der Champions League der Animationsflme, sehen lassen kann sich das aber durchaus, zumal in 3D. Die Animationen besitzen die zu erwartende gute Qualität, sind sehr flüssig und sehr, sehr, sehr, sehr bunt. Die Geschichte ist kindgerecht turbulent, hat einige nette Gags, Slapstickeinlagen sowie Anspielungen auf andere Märchen und ein paar witzige Querverweise für erwachsene Kenner, die hier etwas über die Jugend von Käpt'n Hook erfahren, der damals noch James hieß. Zudem ist Zarina mit ihrem Forscherdrang und ihrem moderat wildem Temperament eine sympathische, weil nicht allzu glatte Hauptfigur.

Abgerundet wird das turbulente Treiben, das natürlich zu einem vorhersehbarem guten Ende führt, mit ein paar netten Songs, wobei die Piraten mit ihrem "That Frigate That Flies" einen echten Ohrwurm haben. Schade, dass man im Kino nicht die Originalstimmen hören kann, denn Mae Whitman, Lucy Liu und besonders Christina Hendricks als Zarina und Tom Hiddleston als James machen ihre Sache ausgesprochen gut.

Olaf Kieser

The Pirate Fairy USA 2014 R: Peggy Holmes B: Jeffrey M. Howard, Kate Kondell Sprecher: Gabrielle Pietermann, Yvonne Catterfeld. 85 Min.