TÖDLICHER UMWEG


Gefährliche Freundin

Ein deutscher Thriller schlägt sich wacker

Der junge Schauspieler Adrian (Ken Duken) ist auf der Fahrt zu einem Casting, bei dem er einen Konkurrenten ausstechen muss. Während eines Tankstopps mogelt sich die mondäne Julia in sein Auto. Der verwirrte Adrian wird deshalb von deren Begleiter Philipp (Sebastian Koch) verfolgt und zum Anhalten gezwungen, woraufhin die Dame widerwillig zurück in Philipps Auto steigt. Später am Abend stößt Adrian am Straßenrand auf einen verunglückten Wagen samt schwer verletztem Fahrer. Doch als Adrian kurze Zeit später mit dem Polizisten Karl (August Schmölzer) an den Unfallort zurückkehrt, haben sich alle Spuren in Luft aufgelöst. Als Adrian auch noch den Unfall von Philipp und Julia verursacht, die in die Böschung rasen, als er sie anhalten will, hat der schmierige Cop sich auf endgültig auf ihn eingeschossen. Lediglich die hübsche Julia ist ihm gegenüber freundlich gestimmt, mehr noch; sie scheint Gefallen an Adrian gefunden zu haben. Gemeinsam übernachten alle im Haus des Polizisten, der Adrian den Autoschlüssel abnimmt. Komplett verwirrt, unternimmt Adrian nachts einen Fluchtversucht ...
Nachhaltig beeindrucken die schauspielerischen Leistungen, besonders von Ken Duken, der klarstellt, mehr als nur die deutsche Antwort auf Brad Pitt zu sein. Sebastian Koch überzeugt ebenfalls als fieser Strippenzieher, und selbst das gekünstelte Spiel von Eva Hassmann als Julia ergibt im Filmkontext einen Sinn. Wie schon in Tattoo setzt Faudon mehr auf atmosphärische Dichte als auf reißerische Verfolgungsjagden, was den Tödlichen Umweg zwar nicht zum derzeit besten Film in den Kinosälen macht, das Niveau des sonst eher zu Recht belächelten Genres "deutscher Thriller" aber immerhin um ein paar Stufen anheben kann.

Michaela Sommer
D 2003. R: Curt Faudon. B: Franz Berner. K: Johann Selikovsky. D: Ken Duken, Sebastian Koch, Eva Hassmann, Michou Friesz