Ausgerechnet auf der Rückseite der Unabhängigkeitserklärung soll sich der Hinweis auf den Verbleib eines Templerschatzes befinden, der von den Mitgliedern einer Geheimloge in die Neue Welt verbracht worden sein soll. Benjamin Franklin Gates (Nicolas Cage) hat sein Leben der Suche nach diesem Schatz verschrieben. Weil die Welt in Jerry Bruckheimer-Filmen immer recht einfach strukturiert ist, gibt es neben den guten Schatzsuchern um Gates, der seine Recherchen in Gentlemen-Manier betreibt, auch noch ganz böse Berufskollegen, die sich auf paramilitärische Weise an Geld und Gold heranmachen. Zum Ausgleich des Testosteron-Überhanges wird noch eine schöne und kluge Archivarin (Diane Krueger) ins Team aufgenommen. Und los geht es mit einem action-bepackten Rundgang durch die Sehenswürdigkeiten der amerikanischen Geschichte. Vom Washingtoner Bundesarchiv, aus dem die Unabhängigkeitserklärung in einem Mission-Impossible-Manöver entwendet wird, über Congress-Bibliothek und Lincoln-Memorial zur Independence Hall nach Philadelphia und schließlich hinein nach New York. Dabei balanciert Regisseur Jon Turteltaub die Action-Szenen für eine Bruckheimer-Produktion überraschend galant mit Sequenzen aus, in denen die Helden innehalten müssen, um ein neues Rätsel mit profundem Historikerwissen zu entschlüsseln.
Der Film, der im Original viel bezeichnender National Treasure heißt, verbindet Indiana Jones-Abenteuer mit einem Grundkurs in US-Geschichte. Dabei kommt der Film gar nicht so plump patriotisch daher, wie man es von Bruckheimer erwartet. Aber dass irgendwo im Herzen Amerikas ein gigantischer Schatz lagert, der das Land mit der Weltgeschichte verbindet und gleichzeitig dessen Unabhängigkeit sichert, ist in jedem Falle mehr als nur ein kruder Einfall überdrehter Skriptautoren. Darin spiegelt sich eine diffuse Sehnsucht nach einer eigenen Mythologie.