THE LEGEND OF ZORRO

Kakteen-Komik
Auf der Suche nach dem Babysitter

Als wir Zorro (Antonio Banderas) 1998 zum letzten Mal sahen, hatten er und die schöne Elena (Catherine Zeta Jones) sich gerade ein wohlverdientes Happy End erkämpft. Dass es bei diesem hätte bleiben sollen, zeigt uns nun The Legend of Zorro, ein Versuch, den Erfolg zu duplizieren und um die Zielgruppe der Kleinkinder zu erweitern. So eines haben Zorro und Elena inzwischen am Hals, was bedeutet, dass nun auch ein putziger Bengel für die Gerechtigkeit kämpfen darf.
Regisseur Martin Campbell teilt die Actionszenen, die im Original hauptsächlich Banderas vorbehalten waren, unter den Mitgliedern seiner Familie auf und versucht - immer bedacht auf die Familienfreundlichkeit - die Akzente auf unverfänglichen Humor und unblutigen Schabernack zu legen und verliert damit jene Teile, die das Original ausmachten: Spannung, Erotik und Witz. Bösewichter fliegen hier mit dem Gesicht zuerst in Kakteen, Pferde saufen oder rauchen, und selbst die wenigen Todesopfer des Films sterben entweder off-camera oder in so putzigen Situationen, dass selbst ein Sechsjähriger noch über ihr Ableben lachen kann.
The Legend of Zorro hat zwar seine Momente, aber selbst die immer noch potente Paarung von Antonio Banderas und Catherine Zeta Jones kann leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier kein Drehbuch, sondern eine Marktforschungsuntersuchung verfilmt wurde. 131 Minuten voller Bud-Spencer-Humor, langweiliger Kalauer und putziger Kampfszenen lassen den Schluss zu, dass Helden niemals heiraten und Kinder kriegen sollten; sei es nur dem erwachsenen Publikum zuliebe.

Karsten Kastelan
USA 2005 R: Martin Campbell. B: Alex Kurtzman, Roberto Orci. K: Phil Meheux. D: Antonio Banderas, Catherine Zeta-Jones, Rufus Sewell, Nick Chinlund, Giovanna Zacarias, Raul Méndez, Adrian Alonso, Pedro Armendáriz Jr.